IT-/TK-Migrationen sind für die meisten IT-Verantwortlichen oft Projekte mit schwer verdaubarem Inhalt. Sind der Umstieg eines Generationswechsels von Software oder der Austausch einer Betriebssystemumgebung bzw. der Wechsel einer Datenbankplattform oft nicht leicht zu bewerkstelligen, so gilt der Wechsel einer IT Basis, nämlich die der IT-Infrastruktur, regelrecht zu einer Transplantation am offenen Herzen eines Unternehmens.

Daher vermeiden es viele IT-Verantwortliche innerhalb ihres Verantwortungsbereiches solch Projekte, ohne professionelle Unterstützung, anzugehen.

Gründe

Oftmals existieren Treiber, die es dennoch erfordern, solch komplexe Projekte auszuführen. Geleitet durch eine geänderte Unternehmensstrategie oder die Durchführung einer Firmenfusion, die Vorgabe einer Kostensenkung oder auch immer häufiger die geforderte Kundenorientiertheit wie aber auch Provideränderungen, zwing die Unternehmen auf das riskante und schwierige Manöver einzugehen.

Um solch komplexe Projekte erfolgreich zu bestehen, bedarf es der Berücksichtigung einer Reihe von Überlegungen und Punkten.

Klassische Migration

Typische bzw. klassische Netzmigrationen laufen oft nach folgendem Schema ab. Am Anfang beginnt die Vorplanung, begleitet von der anschließende Detailplanung. Sind die notwendigen Planungsmaßnahmen abgeschlossen, folgt die Durchführung eines Piloten und im Idealfall, die Auswertung der Ergebnisse sowie deren Nachbesserung. Erst nach diesen Schritten ist der erste Meilenstein erfolgt und es kann in den eigentlichen Migrations-Rollout Prozess übergegangen werden. Nach Durchführung des Rollouts Prozesses folgt die oftmals schwierige Überführung in den Regelbetrieb und die dabei oft vergessene Nachbearbeitung des Projektes.

Migrationsmythen

Was sind nun die Themen oder besser gesagt die Migrationsmythen, bzw. wo sind all die Fallstricke und/oder Hürden einer solchen Migration?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass in den allermeisten Migrationsprojekten eine unzureichende Vorplanung aller Beteiligten stattfindet. Immer wieder werden einzelne Gruppen oder Fachbereiche in die Vorgespräche oder der detaillierten Planung zu wenig eingebunden, oder schlimmer gar vergessen.

Die Besonderheiten solch komplexer Migrationen sind oft weitaus weniger in der technischen Umsetzung des Technologiewechsels zu finden, als in den prozesstechnischen bzw. organisatorischen Umsetzungen.

Während die technische Sichtweise in allen Facetten regelrecht durchleuchtet und detailliert mit den Fachgruppen erarbeitet wird, sind jedoch gerade oft prozesstechnische und organisatorische Änderungen zu wenig berücksichtigt worden. Dieses rächt sich dann im eigentlichen Migrations-Rollout um ein vielfaches. Unnötige Nachregelungen und Anpassungen verzögern hier den Zieltermin oft deutlich. Hinzu kommt, dass solch komplexe Infrastruktur Migrationen fortlaufende Wandelprozesse geradezu beinhalten, die sich jeden Tag auf neue Projektveränderungen einstellen müssen.

Zum Beispiel wird der Aspekt, dass eine Migration oftmals zu neuen Betriebsabläufen führt, schnell mal übersehen. Diese erschwert dann den Regelbetrieb der Infrastruktur nachhaltig. Auch die Überführung in den produktiven Regelbetrieb bzw. die Einarbeitung der MA auf die veränderten Bedingungen sind Punkte die vom Management allzu oft unterschätzt werden. So finden gerade hier oft keine Vorbereitungen zur Übergabe von der durchgeführten Migration in den Produktivbetrieb statt.

Deshalb platziert sich an dieser Stelle die Frage, wurden alle notwendigen Beteiligten für das Projekt berücksichtig und sind diese alle samt früh genug in den Planungsphasen miteingebunden worden?

Weitere Fehler von Migrationen sind die abermals viel zu geringe Beachtung/Betrachtung der Nachbearbeitung solcher Projekte. Da kommt es schon einmal vor, dass die für den Produktivbetrieb notwendigen Dokumentationen nicht auf den aktualisierten Stand gebracht werden. Das findet im Betriebsfall wie z.B. im Ticketfall zu keiner Gegenliebe im Serviceteam und verteuert so indirekt die Kosten des Unternehmens.

Auch oft vom Management unterschätz, finden sich in einem solchen Projekt enorm hohe Planungs- und Koordinationsaufwände wieder. Gerade an dieser Stelle wird mit viel zu wenigen Kapazitäten geplant und gestartet. Das führt häufig in den heißen Phasen zur Übersäuerung der Mitarbeiter und im schlimmsten Fall schnell zum Ausstieg notwendigem und dringend benötigtem Know-hows. Dann auf die Schnelle einen adäquaten fachkompetenten Ersatz zu bekommen, stellt sich sehr oft als schwieriges Unterfangen heraus.

Des Weiteren haben wir festgestellt, dass für solch große IT-Infrastruktur Vorhaben oftmals die Projektteams mit allzu wenig Befugnissen und Kompetenzen ausgestattet werden. Hier führen dann oft, die zu langen Entscheidungswege und Zuständigkeiten, eher zu einem negativen Empfinden der Beteiligten, welches wiederum den Projektablauf zunehmend erschwert und oftmals stark behindert.

Um dies zu verhindern steht die offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten auf höchstem Rang. Sie ist der Schlüssel bzw. die Basis zum Erfolg.

Denn nur durch eine funktionierende Kommunikation werden Störenfriede, Unzulänglichkeiten oder Differenzen vorzeitig erkannt und eleminiert bzw. kann zeitgerecht gegen gesteuert werden.

Fazit

Netzmigrationen sind schwierige und komplexe Projekte mit oftmals vielen beteiligten Abteilungen, Partnern und Dienst-
leistern, die ein Höchstmaß an Anforderungen an das Projektteam richten. Daher sind ein sehr gut ausgebildetes und geführtes Projektmanagement, wie auch eine konsequente strukturierte Durchführung des ganzen, gepaart mit kompetenter Erfahrung, Durchsetzungswille wie auch diplomatisches Geschick und ein in sich intaktes Team der Grundstock erfolgreichen Handelns.

Die Adiccon GmbH begleitet seit vielen Jahren erfolgreich in diesem Themenumfeld Unternehmen in unterschiedlichen Branchen und Bereichen in nationalen wie internationalen Projekten.