Stromschwankungen oder gar –ausfälle sind der natürliche Feind der IT. Daten nicht jederzeit verfügbar zu haben ist vielleicht das kleinere Problem. Daten zu verlieren, Inkonsistenzen oder gar Schäden an der Hardware, ein ungleich größeres. Abhilfe schafft eine „Unterbrechungsfreie Stromversorgung“, abgekürzt USV. Doch welches dieser Geräte passt zu meiner IT?
Zunächst einmal muss klar sein, welche meiner IT-Komponenten ich absichern möchte. Geht es um einen einzelnen, wichtigen Server? Soll ein PC samt Monitor geschützt werden? Vielleicht zusätzlich noch ein Drucker oder ein anderes Peripheriegerät? Je mehr Geräte, desto größer muss natürlich die USV dimensioniert werden, was die Kosten in die Höhe treibt.
Die zweite offene Frage ist, wie lange die USV einen Stromausfall überbrücken soll. Geht es lediglich darum, etwaige Schwankungen auszugleichen? Möchte ich meine IT bei einem Stromausfall schnellstmöglich sauber herunterfahren? Oder soll gar ein längerer Zeitraum kompensiert werden? Auch hier gilt: Je größer die Überbrückungszeit, desto größer muss ich die USV dimensionieren.
Wurden diese grundlegenden Fragen geklärt, steht man vor der Auswahl einer geeigneten USV. Hier gibt es mehrere Technologien mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen.
Die sicherste, aber auch teuerste Lösung, ist eine Online-USV. Hier wird der Wechselstrom aus der Steckdose in Gleichstrom umgewandelt und lädt den Akku. Dieser gibt ihn sofort weiter, wo er, nach erneuter Wandlung in Wechselstrom, die angeschlossenen IT-Geräte versorgt. Der Akku ist dabei jederzeit unter Last, was ihn natürlich beansprucht und für verstärkte Wärmeentwicklung sorgt. Der entscheidende Vorteil dieser Lösung ist jedoch, dass die IT nichts von Frequenzschwankungen, Schaltspitzen oder Störspannung mitbekommt. Umschaltzeiten gibt es bei dieser Lösung logischerweise auch nicht.
Die günstigste Lösung wäre eine Offline-USV. Hier wird der Netzstrom direkt an die IT weitergegeben. Gleichzeitig wird parallel der Akku versorgt, damit er ständig geladen ist. Bei einem Stromausfall oder Spannungsschwankungen wird auf Akkubetrieb umgeschaltet, wobei die Umschaltzeit bis zu 10ms betragen kann. Diese Zeit kann jedoch für einige IT-Komponenten schon zu lang sein, was ein gewisses Schadensrisiko bedeutet. Außerdem werden Spannungsschwankungen und –spitzen nur innerhalb gewisser Richtwerte kompensiert.
Schaltet eine solche USV in den Akkubetrieb, kann es jedoch beispielsweise bei Laserdruckern und Kopierern zu Problemen kommen. Die trapezförmige Ausgangsspannung des in vielen Offline-USVs eingebauten Wechselrichters kann nämlich zu gewissen Leistungseinbußen bei Verbrauchern mit induktiver Last führen. Sie verbrauchen in der Aufwärmphase ein Vielfaches ihres normalen Energiebedarfes.
Ein guter Kompromiss zwischen beiden Lösungen wäre eine Line-Interactive-Lösung. Eine solche USV entspricht zunächst einmal einer Offline-USV. Zusätzlich wird jedoch die Spannungsqualität über eine AVR-Einheit überprüft und bei Bedarf auf Akkubetrieb umgeschaltet. Bei solchen USV-Lösungen beträgt die Umschaltzeit zwischen 2ms und 4ms, was für die meisten Komponenten ausreichend ist. Da die Ausgangsspannung sinusförmig geliefert wird und durch die Kontrolle der Spannungsqualität besser reagiert werden kann, erreicht man bei relativ niedrigen Anschaffungskosten einen höheren Wirkungsgrad als bei Offline-USV-Lösungen.
Für hochsensible Systeme wäre also eher eine Online-USV geeignet, während man bei robusten Verbrauchern, wie kleinen TK-Anlagen, oder einzelnen Client-PCs, auf Offline-Lösungen zurückgreifen kann. Alles andere wäre wahrscheinlich bei einem Line-Interactive-System gut und sicher aufgehoben. Die nächste Frage folgt jedoch auf dem Fuß: Wie soll die gewünschte USV-Lösung dimensioniert werden? – Aber darüber später an dieser Stelle mehr…
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