Einleitung
Die Technology Summits von RDK-B der letzten Jahre zeigten deutlich, wie diese Technology eine Reife erlangte, mit der auch komplexe Applikationen in das Framework integriert werden können. Beispiele für solche Applikationen sind „Parental Control“, WiFi-Vernetzung mit „Easy Mesh“, „Device Identification“, Integration von Mobilfunkschnittstellen und vieles mehr.
Damit versetzt sie Provider in die Lage, das Potenzial dieser Technik vermehrt auszunutzen, wie wir es bereits in unserem Artikel RDK-B Revolution im Heimnetzbereich (?) beschrieben haben. Der Kern dieses Potenzials liegt in dem modularen Design des RDK-B Stacks, in den zusätzliche Softwarekomponenten so integriert werden können, dass sie die Ressourcen des RDK-B Stacks wie beispielsweise R-BUS und D-BUS und das Persistent Storage Management (PSM) in Anspruch nehmen können, um mit anderen Komponenten zu interagieren. Insbesondere der dadurch automatisch gewährleistet Remote Service über das Protokoll WebPA bietet einen erheblichen Vorteil.
Eine solche Integration wollen wir in diesem Blog anhand eines einfachen Beispiels demonstrieren, wie wir es in ähnlicher Weise bereits in Projekten umgesetzt haben. Wir reduzieren die Anforderungen dabei so weit, dass unser Vorgehen unmittelbar nachvollziehbar ist und selbst ausgeführt werden kann.
Unser Beispiel demonstriert die Integration einer Applikation wie Iperf3 in die RDK-B Referenzumgebung. Iperf3 ist ein vielseitiges Tool, mit dem sich unter anderem die Qualität und der Durchsatz von IP-Verbindungen ermitteln lässt. Wir haben es insbesondere ausgesucht, um seine Eignung im Kontext der vom Broadband Forum (BBF) vorgeschlagenen QoS Messungen (BBF TR-143: Enabling Network Throughput Performance Tests and Statistical Monitoring) zu untersuchen.
In diesem Beitrag zeigen wir, wie das Tool in die Build-Umgebung[1] von RDK-B eingefügt wird, so dass Iperf3 als eine Softwarekomponente von RDK-B auf dem Raspberry 4 (RPi4) genutzt werden kann. Der RPi4 ist eine der Referenzumgebungen von RDK-B.
Ein Folgebeitrag soll sich dann damit befassen, wie Iperf3 mit den Mitteln von RDK-B für die Gestaltung einer Applikation (RDK-B Service Komponente) im Kontext von TR-143 genutzt werden kann.
Vorgehensweise
Der Ablauf der Integration einer Anwendung in den RDK Software Stack folgt der folgenden prinzipiellen Vorgehensweise
- Generierung der Build Umgebung für das Referenzsystem (RPi4) wie auf RDK-Central beschrieben
Für die Nutzung dieser Quellen ist lediglich eine Registrierung erforderlich. - Download des source code von iperf3 von Index of /pub/iperf/ (es.net) in das Repository der Build Umgebung
- Anpassung des RDK Software Stacks mit zusätzlichen Komponenten für die Applikation
- Entwurf und Codierung einer RDK-B-Softwarekomponente, die die Applikation als Service bereitstellt
- Erstellen der Image Datei und brennen auf eine SD-Karte für den RPi4
Demonstration
Die folgende Abbildung zeigt das Terminal eines RPi4 auf dem das erzeugte RDK-Image installiert wurde. Der Befehl der ersten Zeile demonstriert, dass es sich um ein RDK-B-System handelt und nennt dazu verschiede Versionsinformationen.
Mit dem nächsten Befehl wird die RDK-Komponente für Iperf3 geladen und der darauffolgende Befehl startet eine Iperf3 Messung, die nach circa 5 Sekunden endet und das Ergebnis präsentiert.
Fazit
Mit der Integration von Iperf3 in ein RDK-System stehen vielfältige Möglichkeiten zur Untersuchung von QoS mit Iperf3 zur Verfügung.
In einem Folgebeitrag werden wir auf diese Möglichkeiten näher eingehen, und dabei insbesondere auch die Softwarekomponente des RDK-B Iperf Service beleuchten.
[1] Build-Umgebung: Bausatz mit dem sich ein lauffähiges Betriebssystem erstellen lässt.
[2] Image: Container mit dem zukünftigen Betriebssystem, und allen Anwendungen
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