In dem vorangegangenen einführenden Blogartikel „VoIP-Provider in Deutschland“ wurde bereits die Vielzahl typischer Szenarien für die Erbringung von VoIP-Diensten illustriert. In diesem Beitrag soll dargestellt werden, wie die unterschiedlichen Akteure auf diesem Spielfeld kategorisiert werden können. Sie gewinnen einen Überblick über die Providerlandschaft mit ihren vielfältigen Produktionsweisen.
Mit dem Ziel, ihre eigene Kundenreichweite zu erhöhen, fahren viele Provider mehrgleisig. Sie bieten unterschiedlichste VoIP-Dienste oder VoIP-Vorprodukte in verschiedenen Bauformen an. Dadurch ist es nicht immer möglich, einen Provider eindeutig einer Kategorie zuzuordnen. Aus diesem Grund werden die Anbieter in einem ersten Schritt nur grob einer der folgenden sieben Kategorien zugewiesen.
Kategorie 1) Der Provider erbringt seine VoIP-Dienste überwiegend mit eigener VoIP-Infrastruktur. Vorprodukte anderer Provider werden nur in Ausnahmefällen in Anspruch genommen, um die Reichweite des eigenen Angebotes zu erhöhen. Dieser Kategorie können unter anderem die folgenden Firmen zugeordnet werden:
Kategorie 2) Der Provider erbringt seine VoIP-Dienste überwiegend auf Netzzugängen von anderen Providern. Eigene Netzzugänge spielen nur eine untergeordnete Rolle. Dieser Kategorie können unter anderem die folgenden Unternehmen zugeordnet werden:
Kategorie 3) Der Provider erbringt VoIP-Dienste überwiegend als Reseller und nutzt somit in wesentlichen Teilen die VoIP-Infrastruktur anderer Provider. Lediglich einzelne Komponenten wie Endgeräte / Endgerätemanagement und OSS / BSS liegen in der Verantwortung des Providers. Ein Provider dieser Kategorie ist z.B. die congstar GmbH.
Kategorie 4) Der Provider erbringt VoIP-Dienste überwiegend als reinen Dienst „Over-the-top“ über das Internet. Der Internetzugang ist nicht Teil des Dienstes. In diese Kategorie fällt z.B. die sipgate GmbH.
Kategorie 5) Der Provider erbringt überwiegend Vorleistungen für andere VoIP-Provider. VoIP-Dienste für Endkunden spielen nur eine untergeordnete Rolle. Dieser Kategorie können unter anderem viele der Stadtnetzbetreiber zugeordnet werden:
Kategorie 6) Interconnection Carrier
Kategorie 7) Der Provider bietet nicht-nummernbasiert Telefonie als Dienst „Over-the-top“ über das Internet an. Hier stellt sich die Frage, in wie weit diese den gesetzlichen und regulatorischen Regeln der BNetzA unterliegen bzw. durch diese nicht abgedeckt werden. In diese Kategorie fallen z.B.